Die Bildungsrealität im Krisenmodus
Was sich Politik und Gesellschaft seit Jahren schönreden, erlebt die Vortragsrednerin Sandra Weckert seit Jahrzehnten hautnah an vorderster Front im Klassenzimmer. Nullbock-Laune, weil viele längst resigniert haben: Kinder, die angeblich nicht mehr erreichbar sind. Jugendliche, die innerlich schon gekündigt haben, bevor sie überhaupt eine Stelle auf dem Arbeitsmarkt angetreten haben. Doch genau dort hat Sandra Weckert bewiesen: Es geht – anders, besser, motivierter. Aber nur, wenn wir anfangen, die Krise beim Namen nennen und ins Handeln kommen. Ihr Vortrag macht genau das! Und wir alle können dabei etwas lernen.
Unser Bildungssystem ist kaputt: Es geht weit über marode Schultoiletten, undichte Turnhallendächer und schwächelndes WLAN hinaus. Während die Welt sich dreht, herrscht im Stundenplan Stillstand und die Gesellschaft schaut genauso still weg. Mit ihrem Vortrag rechnet Sandra Weckert mit einer Bildung ab, die systematisch an der Lebensrealität vorbeigeht. Denn was sich derzeit an vielen Schulen abspielt, ist eine tickende Zeitbombe. Wir verlieren eine ganze Generation, weil wir erwarten, dass sich Kinder und Jugendliche in ein System einfügen, das seit Jahrzehnten nicht reformiert wurde. Und das während sich die Welt im Minutentakt verändert.
Lösungen statt Anklageschrift
Sandra Weckert hat allein zehn Jahre lang Jugendliche an Neuköllner Brennpunktschulen unterrichtet. Inzwischen ist sie mit ihrem erfolgreichen Projekt „Königskinder in lokalen Schulen“ deutschlandweit unterwegs, um Wissen und Motivation gleichermaßen zu vermitteln. Ihr Vortrag macht prägnant klar: Die Krise ist längst nicht mehr nur ein pädagogisches Problem. Sie ist eine wirtschaftliches sowie gesellschaftliches Baustelle und letztlich auch ein bewusstes Hinauszögern der Politik. Denn durch die Bildungsmisere verspielen wir nicht nur das Potenzial vieler Kinder, sie kostet der Wirtschaft langfristig Innovationskraft und Fachkräfte. Wer nicht investiert, verliert. Wer heute an den Schulen spart, zahlt morgen die Rechnung – mit einer Generation, die ihr Potenzial nicht kennt.
Aber Sandra Weckert will mit ihrem Vortrag keine reine Anklageschrift präsentieren, sondern vor allem echte Lösungen, mit denen jeder von uns sich einbringen kann. Mit radikalem Verständnis für die Lebenswelt der Jugendlichen. Mit klaren Strukturen, ehrlicher Kommunikation und Lerninhalten mit Zukunft. Ihr Vortrag spricht sich für eine neue Bildung aus, die Lust aufs Lernen macht statt Angst vor dem Versagen. Eine Bildung, die nicht normiert, sondern aktiviert. Und genauso aktiv müssen wir werden. Jetzt!